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"Nur die Reisenden, die in ihrer unendlichen inneren Welt gewandert sind, können sich der Seele nähern. So werden sie entdecken, dass sie jahrelang nichts anderes getan haben, als nach der Seele Ausschau zu halten, da die Seele hinter und in allem ist."  Carl Gustav Jung

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Yin Yoga und Yoga Nidra - Wachen oder Schlafen

"Der Mensch will sich bewegen."

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Wenn wir auf die Welt kommen, bewegen wir uns intuitiv und erforschen unseren Bewegungsspielraum auf ganz natürliche Art und Weise. Kraft, Dehnung und Ausdauer können sich mit beginn unseres Lebens spielerisch entfalten. Mit uns selbst gut verbunden, lernen wir uns in unserem Körper kennen, sind inspiriert und testen unsere Grenzen aus.

 

Im Laufe der Jahre geht uns dieses Feingefühl im alltäglichen Gedränge häufig verloren. Wir richten uns nach einem Entwurf , den wir uns für unseren Alltag geschaffen haben, um zu funktionieren. Den Großteil des Tages verbringen wir viel zu oft sitzend und zeitgleich lassen wir uns digital darauf hinweisen, wie viele Schritte wir noch gehen sollten, um leistungsfähig zu bleiben. Wir passen uns dem System an, indem wir uns bewegen und verlernen so, unseren natürlichen Impulsen zu folgen. Psychischer Druck, nicht ausreichend zu sein und zu wenig Zeit für unsere Aufgaben zu haben, trägt seinen Teil dazu bei, dass wir uns immer mehr begrenzen, und uns rastlos fühlen. Der Körper verspannt und unser Nervensystem erhält wiederholt das Signal der Überforderung. All diese Umstände können sich in vielerlei Hinsicht auf unsere Gesundheit auswirken. Kopfschmerzen, Verspannungen, Blockaden, Bluthochdruck, Verdauungsprobleme, Müdigkeit und Kurzatmigkeit sind einige Symptome, die uns und unser Leben einschränken können. Das Gute ist, wir können daran etwas verändern!


Wenn ein Mensch mit seinem Geist und seinem Körper verbunden bleibt, so hat das zur Folge, daß er auch durch extreme Einflüsse nicht aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Laotse

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Um gesund und aktiv zu bleiben, müssen wir verstehen, dass jeder Geist und jeder Körper individuell ist und seine

eigene entsprechende Betrachtung benötigt. Der Schlüssel, um aufmerksam zu werden für das, was ist, sind Räume,

in denen wir still werden können. Hier ist es möglich, ohne abgelenkt zu werden, die Weisheit des Körpers zu erfahren. In dieser Verbindung entwickeln wir ein Gespür dafür, wie unentbehrlich es ist, eine gesunde Balance zwischen Aktivität und Ruhe in unserem Alltag zu etablieren.

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Yoga besteht zu 1 % aus Theorie und zu 99 % aus Praxis und Erfahrung. Jois

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Yin-Yoga unterstützt uns in der Übungspraxis nachsichtig, damit wir uns in unserer Fülle auf sanfte Art und Weise fokussiert begreifen und beweglich halten können. Yin steht für die Ruhe, das Sanfte und die Weiblichkeit. Die Körperübungen werden im Sitzen oder im Liegen ausgeführt und für längere Zeit gehalten. Das bewirkt, dass wir die tieferen Schichten des Bindegewebes erreichen und sich das Gewebe langsam öffnen kann. Die Muskeln bleiben dabei ganz entspannt. Die Zeit gibt uns hier die Möglichkeit, den Körper besser zu verstehen. Es geht nicht darum, einem inneren Antrieb nachzugeben, sondern die eigenen Grenzen zwischen Hingabe und Überlastung wahrzunehmen. So können wir uns einlassen auf das, was ist, und ganz sanft in jede Haltung achtsam hinein sinken. Blockaden, Verspannungen und Verkürzungen können sich lösen. Der Atem kann frei fließen. Wir lernen, Energie zu kanalisieren, um bewusst Entspannung in Körper und Geist herzustellen. Diese geduldigen Ausführungen bewirken außerdem, dass wir in einen meditativen Zustand gleiten. Der Geist kann beginnen, sich vom unentwegten Durchblättern des Alltags zu erholen, Gedanken können zur Ruhe kommen. Mit einer regelmäßigen Übungspraxis können wir bewusster, ruhiger, flexibler und stabiler werden. Ängste und Depressionen können nachlassen.

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​Entspannung beginnt in den äußeren Schichten des Körpers und dringt bis in die tiefen Schichten

unserer Existenz vor. (B.K.S. Iyengar)

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Wer Yoga übt, praktiziert auch Yoga Nidra – der Schlaf der Yogis.  Durch das Zurückziehen der Sinne von der Außenwelt wenden wir uns im Yoga Nidra bewusst nach innen. Körper und Geist kommen durch eine geführte Tiefenentspannung im Liegen vollständig zur Ruhe. So erreichen wir eine Zwischenwelt des Bewusstseins, in der

man weder vollständig wach ist noch wirklich schläft. Das Gehirn schwingt im Bereich der Alpha-Wellen, wodurch man besonders gut entspannt und dennoch aufnahmefähig für heilsame Veränderungen bleibt. Ziel des Yoga Nidra ist, Körper und Geist vom Lärm des äußeren Systems zu entkrampfen - mehr noch: zu befreien! Die Folge, wir können in eine natürliche Balance zurückfinden und der Weg zu einer höheren Bewusstseinsebene wird frei.

 

Beim regelmäßigen Üben von Yoga Nidra dehnt sich der Entspannungszustand in uns aus und verhilft uns zu mehr Stabilität. So bauen wir uns eine Schutzfunktion gegen stressreiche Belastungen auf. Je mehr Entspannung wir in uns selbst bewusst zulassen und etablieren, desto besser können wir mit herausfordernden Lebensumständen umgehen.

 

Wenn Körper und Geist in einem ruhigen Zustand sind, sind wir weitaus besser in der Lage, unser Potenzial wahrzunehmen und uns auf Lösungen zu fokussieren, anstatt uns störende Situationen immer wieder wegzuwünschen. Die natürliche Lebenskraft in uns kann lebendig werden und sich entfalten. 

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Das einzig lebenswerte Abenteuer kann für den modernen Menschen nur noch innen zu finden sein.

Carl Gustav Jung​​​

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kerstin.reinshagen

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