"Stille ist nicht die Abwesenheit von Klang, sondern die Anwesenheit von Bedeutung."
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Meditation und die Kraft der Stille
Meditation ist eine Rückkehr zu dem Raum in uns, der unberührt bleibt vom Lärm des Alltags. Wenn wir die Augen schließen und uns der Stille zuwenden, beginnt sich etwas in uns zu entspannen – nicht nur der Körper, sondern auch der Geist, der so oft im Getrieben-Sein verstrickt ist. In der Meditation erlauben wir uns, für einen Moment nichts tun zu müssen, niemand sein zu müssen, nirgendwohin zu müssen. Wir treten ein in die einfache Präsenz des Augenblicks.
Die Stille, die wir dort finden, ist nicht leer. Sie ist ein lebendiger, weiter Raum, in dem wir uns selbst wieder spüren können. Gedanken ziehen wie Wolken vorbei, Gefühle dürfen sich zeigen und wieder lösen, und darunter wird etwas Wahrhaftiges sichtbar: ein ruhender Kern aus Klarheit, Frieden und Licht. Diese innere Stille ist eine Quelle, aus der wir schöpfen können, wann immer das Leben uns fordert oder unser Herz nach Orientierung sucht.
In der Meditation beginnt die Seele, leiser zu sprechen – und wir beginnen wieder zu hören. Wir nehmen feine Impulse wahr, die uns sonst entgehen würden: ein intuitives Wissen, ein Gefühl von Verbundenheit, ein Aufatmen des Herzens. Die Kraft der Stille liegt darin, dass sie uns zurückbringt zu dem, was wesentlich ist. Sie löst Spannungen, beruhigt den Geist und öffnet den Weg zu innerer Klarheit. In ihr können wir erkennen, was wir brauchen, wohin wir gehen möchten und was wir loslassen dürfen.
Stille heilt, weil sie uns an unser eigenes Zentrum erinnert. Je vertrauter wir mit ihr werden, desto leichter trägt sie uns durch die Herausforderungen des Lebens. Meditation muss kein großer Akt sein – ein paar bewusste Atemzüge reichen, um die Tür zu öffnen. Und jedes Mal, wenn wir eintreten, wird die Verbindung tiefer und natürlicher.
Die Kraft der Stille ist immer da. Meditation hilft uns nur, uns wieder an sie zu erinnern.

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